Stiftung Clément Moreau
1903–1933 Deutschland
26. März 1903 Carl Meffert wird unehelich in Koblenz am Rhein geboren.
1914–1919 Fürsorgezögling in der Anstalt «Warburg» und «Burgsteinfurth» in Westfalen.
1920–1923 Von einem Militärsondergericht wegen politischer Delikte zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Er verbüsst drei Jahre und vier Monate.
1926 Entlassung aus dem Gefängnis.
1925 Heirat mit Auguste Baizel.
Freundschaft und Bekanntschaft mit Hans Rodenberg, Jankel Adler, Franz W. Seiwert u.a.
Lehre als Kirchen- und Dekorationsmaler. Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker, erste politische Zeichnungen.

1927 Übersiedlung nach Berlin. Geburt der Tochter Karen.
Freundschaft und Bekanntschaft mit Käthe Kollwitz, Emil Orlik, Heinrich Vogeler, Erich Mühsam, Otto Nagel, John Heartfield u.a. Grafische Arbeiten, Buch- und Zeitschriftenillustrationen für die Arbeiterpresse.
Hamburg, sechs Linolschnitte; Vorwort von Gerhard Pohl.
Zement, neun Linolschnitte; zum gleichnamigen Roman von F. Gladkow.
1928 Erwerbslose Jugend, sechs Linolschnitte; Vorwort von Käthe Kollwitz.
Deine Schwester, sieben Linolschnitte; Auftragsarbeit für Eduard Fuchs.
Mitglied der Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ARBKD, «ASSO»)
Aufenthalt in Sils Maria, Besuch im Nietzschehaus, es entstehen Entwürfe für den Zyklus Fürsorgeerziehung
1928/29 Fürsorgeerziehung, 20 Linolschnitte; ebenso wie der Zyklus Erwerbslose Jugend Auftragsarbeit für den Reichsausschuss der deutschen Jugendverbände.
1929/30 Mit Arbeiten auf der grossen Berliner Kunstausstellung vertreten.
1930 Tod von Auguste Baizel.
1929, 1932 Aufenthalte in Paris, Bekanntschaft mit Frans Masereel und Max Lingner.
1930–1935 Schweiz
Ab 1930 Häufige Aufenthalte in der Tessiner Land- und Künstlerkooperative Fontana Martina.
Arbeit mit Fritz Jordi, Heinrich Vogeler, Helene Ernst u.a. an der gleichnamigen Zeitschrift während der gesamten Dauer ihres Bestehens (1931–1932).
22. Mai 1931 Eine Liebesgeschichte, fünf Linolschnitte; für Margrit Heuberger (Brenner).
1932–1933 Bleischnitte für den «Basler Vorwärts».
1932 Proletarische Kunst, 15 Linolschnitte.
30. Jan. 1933 Hitler und die NSDAP übernehmen die Macht in Deutschland.
Feb./März 1933 Letzter Aufenthalt in Berlin, bei der Flucht in die Schweiz entgeht er knapp der Verhaftung durch die Gestapo. Verlust zahlreicher Arbeiten und Dokumente. Illegal in der Schweiz, wählt daher das Pseudonym Clément Moreau.
Freundschaft und Bekanntschaft mit Nelly Guggenbühl, Ignazio Silone, Fritz Brupbacher, Marianne Kater, Richard Paul Lohse, Georg Schmidt, Emil und Hans Oprecht u.a.
Mitarbeit am Öffentlichen Dienst (Schweizerisches Gewerkschaftsorgan). Illustrationen und Buchumschläge für den Verlag Oprecht und Helbling, Zürich.
26. März 1935 Abreise ins argentinische Exil, um der drohenden Verhaftung zu entgehen.
1935–1961 Argentinien
1935 Heirat mit Nelly Guggenbühl.
Freundschaft und Bekanntschaft mit der Familie von August Simsen, Horacio Coppola, Grete Stern und vielen Antifaschisten.
Lehrer an der Pestalozzi-Schule in Buenos Aires.
Tätigkeit bei der antifaschistischen Gruppe «Das Andere Deutschland». Mitarbeit am «Argentinischen Tageblatt» und zahlreichen anderen lateinamerikanischen Zeitungen und Verlagen. Es entstehen unzählige politische Zeichnungen.
1935–1937 Mitglied der «Agrupacion de Intelectuales, Artistas, Periodistas y Escritores» (A.I.A.P.E.)
1935? Wer Wind sät, wird Sturm ernten, 31 Zeichnungen und Linolschnitte, hauptsächlich zum Spanischen Bürgerkrieg.
1936 Geburt der Tochter Argentina.
«20 Grabados», 20 Linolschnitte, zu literarischen Themen.

1937 Mein Kampf, Tuschzeichnungen zu Hitler.
1937/38 La comedia humana oder Nacht über Deutschland, 107 Linolschnitte; Erstveröffentlichung im «Argentinischen Tageblatt» und in «ARGENTINA LIBRE, 1940; eines der wichtigsten Werke antifaschistischer Exilkunst.
1939–1945 Zweiter Weltkrieg
1938 Gründet die antifaschistische Theatergruppe «Truppe 38».
Contra, 30 antifaschistische Tuschzeichnungen und Linolschnitte mit einem Vorwort von Dr. August Simsen. Die Deutsche Botschaft verlangt vergeblich beim argentinischen Aussenministerium ein Verbot der Anti-Hitler-Zeichnungen von Clément Moreau.
1942 Geburt des Sohnes Claudio.
1943

Peron übernimmt mit der Armee die Macht in Argentinien (bis 1955).
Verwahrung in der Provinz Jujuy als Tourismusexperte.
Von da weg entstehen zahlreiche Zeichnungen, Linolschnitte und Gemälde über das Leben der Indios. Gebrauchsgrafische Arbeiten.

1947 Wegen Mitarbeit in antiperonistischen Organisationen Verbannung nach Patagonien. Flucht und ein Jahr Exil in Montevideo (Uruguay).
1959–1961 Aufenthalt in der Provinz El Chaco. Tätigkeit im Erziehungs- und Gesundheitswesen, Dozent an der Universität in Resistencia.
1960 Argentina, 12 Linolschnitte über das Leben der Indios.
1961–1988 Schweiz
1961 Durch die Machtergreifung der Militärs in Argentinien erzwungene Rückkehr in die Schweiz. Lebt in St.Gallen und Zürich. Als Theaterzeichner tätig, Zeichnlehrer an der Fach- und Kunstgewerbeschule in St.Gallen.
Freundschaft mit Margrit Brenner.
1978 Nach mehreren kleineren Ausstellungen erste umfassende Ausstellung im Kunstamt Kreuzberg, Berlin-West, organisiert von einer Arbeitsgruppe der «Neuen Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin/Zürich.
Auszeichnung der Stadt St.Gallen für kulturelles Schaffen.
1979 Die Brücke im Dschungel von B. Traven, 21 Linolschnitte; Mit einem Vorwort von Guido Magnaguagno.
1983 Kulturpreis der Stadt Koblenz.
Annie die Wäscherin, von Alfred Hutchinson, sieben Linolschnitte.

1984 Gründung der «Stiftung Clément Moreau».
1987 Kulturpreis des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, mit Emil Zbinden zusammen.
1988 Mit Ausstellungen und Diavorträgen ehrt man den 85. Geburtstag von Clément Moreau.
Ehrengabe des Zürcher Kunstkredites.
Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes, mit Bettina Eichin zusammen.
27. Dez.1988 Clément Moreau stirbt in Sirnach.